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Tschinili Kiosk. KONSTANTINOPEL. 84. Route. 575 Römischen Ursprungs ist: 31. größte Darstellung des sog. thrazischen
Reiters, von einem Ehrenbogen in Saloniki.

In dem Saal der byzantinischen Altertümer seien erwähnt: 164. Statue
des guten Hirten (III. Jahrh.?); *1090. altchristliche Kanzel aus Saloniki,
mit der Anbetung der Könige in Einzelfiguren; 189, 190. Säulenfragmente
mit figürlichen Darstellungen (u. a. Taufe Christi; um 500); außerdem
interessante Kapitäle mit figürlichen und Pflanzenornamenten.

Zwei Räume bilden ein Architekturmuseum (Funde aus Kleinasien).

Im I. Stockwerk sollen die babylonisch-assyrischen Altertümer (u. a.
glasierte Tonsarkophage aus Nippur; 1027. Votivrelief des Königs Narâm-
Sin
, ca. 3750 vor Chr.), die unbedeutenden ägyptischen Altertümer, sowie
Fundstücke aus Zypern (vgl. S. 513), aus Himyar (die Landschaft Jemen
in Südarabien) und aus Palmyra zur Aufstellung kommen. Außerdem
von Fachsammlungen Bronzen und Schmucksachen aus den Schliemann-
schen
Grabungen in Hissarlik (S. 501), aus den sidonischen Sarkophagen
(S. 574) u. a. O., die Vasen und Terrakotten aus Kleinasien (Hissarlik,
Myrina, Priene), Kos (S. 514) und Rhodos, die Glasgefäße aus Kleinasien,
Zypern, Syrien und Tripolitanien, sowie die Münzsammlung. Im nördl.
Flügel die Museums-Bibliothek.

Der zierliche Tschinili Kiosk (Pl. 16; Fayencen-Palast),
eines der ältesten türkischen Baudenkmäler Konstantinopels, unter
Mohammed II. im J. 1470 durch Kemal ed-Din im persischen
Stil erbaut, um 1590 restauriert, enthält seit 1908 die *Orienta-
lischen
Kunstsammlungen
. Eintritt s. S. 567.

In der zweigeschossigen Vorhalle (l. die Kasse) Grabsteine u. a.
Der Vorraum, mit dem alten Inschriftfries aus Mohammeds II. Zeit, ist
auch wegen seiner wohlerhaltenen grünen *Fayencefliesen bemerkenswert.

Der kuppelbekrönte Hauptsaal und fünf Nebenräume enthalten ara-
bische
, persische und türkische Fayencen, türkisches Steingut, Siegel
(Tugren), Fermane und Irades der türk. Sultane, Arbeiten in Holz (Koran-
pulte
, Schränke u. a.), Leder (schöne Bucheinbände) und Metall, ge-
schnittene
Steine, arabische und venezianische Gläser, Moscheenlampen,
Stickereien und *persische Teppiche. Hauptstücke der Sammlung sind
die *Gebetnische aus dem Palaste des Seldschukensultans Alaeddin in
Konia (XIII. Jahrh.) und ein Thronsessel Selims I. (S. 569).

Wir wenden uns nun bei der Münze (S. 573) in den äußeren
Seraihof. In der Mitte steht die riesige Janitscharen-Platane
(Pl. I 6), bei welcher sich die Janitscharen (S. 578) zu versammeln
pflegten. L. führt das Orta Kapu in den gewöhnlich unzugäng-
lichen
Serai-Palast (vgl. S. 567), mit dem Thronsaal (Arsch Odasi)
aus der Zeit Suleimans d. Gr., der Bibliothek, der kaiserl. Schatz-
kammer
(Hasné Han), dem prächtigen Bagdad Kiosk (1639) u. a.

.R. ragt die Irenenkirche (Pl. I 6) in den Außenhof hinein,
die Kirche des göttlichen Friedens, eine kuppelbekrönte Basilika
aus der Zeit Konstantins, die nach dem Nika-Aufstande (S. 569)
von Justinian erneuert worden ist. Das zurzeit noch unzugängliche
Innere hat seit der türkischen Eroberung als Zeughaus gedient
(Umwandlung in ein Heeresmuseum geplant).

Wir verlassen den Serai durch das Bab i Humajún (Pl. I 6),
das prächtige Sultanstor, einen Neubau an der Stelle des Tores
Mohammeds II.

Auf dem Serai Meïdán (Pl. I 6, 7; Seraiplatz), dem Platz